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Kommentar: Vom Profi-Tool zur Spielkonsole – Apples leiser Abschied von der Profi-Kundschaft

Zuletzt aktualisiert am 19/08/2016 von Gino Cremer
2 Kommentare
Apple
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Während Jahrzehnten hielten unzählige Apple-Profis Ihrem „heiligen Gral“ die Treue. In einem fast ehe-ähnlichen Verhältnis ging man mit seinem wertvollsten Hab und Gut durch Dick und Dünn, verteidigte seinen „Schatz“ fast gebetsmühlenartig gegenüber „falsch denkenden Ignoranten aus der Windows-Welt“ und wusste um die Stärken der Apple Computer zu kämpfen. Und Apple? Honoriert die Jahrzehnte währende Treue der Profi-Partner mit einem Abschied auf leisen Sohlen.

Apfel HerzGewiss. Apple hat in den letzten Jahren erstaunlich viele neue und innovative Produkte auf den Markt gebracht. Glaubte man nach der „iPod-Welle“ Apple habe einen Glückstreffer gelandet, wurde man spätestens nach Erscheinen des iPhone eines Besseren belehrt. In Windeseile wurde Platzhirsch Nokia vom Thron gestoßen und quasi über Nacht führte Apple den Smartphone-Markt an. „Leader“ Apple war nun endgültig in der Exzellenz-Klasse angekommen und legte mit den iPad Tablets sogar noch eine Schippe drauf. Trotz Ihres vergleichsweise hohen Preises gehen iPads aktuell weg wie warme Semmeln. „Must-Have“. Apple eben.

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Apple ist ganz klar mit dieser Marketing-Strategie bei den Endverbrauchern angekommen. Apple Produkte werden massenweise verkauft und erzielen Höchstpreise. Die Gewinnmargen des Innovationsmotors aus Cupertino sind gigantisch, da lässt man auch mal gerne alte Qualitäten auf der Strecke.

War man früher darum bemüht, seiner exklusiven und eng geschnürten Zielgruppe gerecht zu werden, hat sich das Feld dank Apple-Mentor Steve Jobs weit geöffnet.

Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass in der heutigen Apple-Zeit kein Platz mehr für Profi-Kunden ist und es Apple vielmehr um Entertainment, Spielkonsolen und Gadgets geht.

Sicher, man wird es Apple nicht verübeln. Schließlich ist der Druck auf börsennotierte Unternehmen gerade heutzutage immens. Dass mit dieser Strategie ganze Kundenkreise  außen vor gelassen werden, muss dafür jedoch nicht gezwungenermaßen gut geheissen werden.

Das Sahnehäubchen: Apples Fernsehgerät in 2012

Sollten sich aktuelle Gerüchte bewahrheiten, setzt Branchen-Primus Apple dem Ganzen in 2012 noch die Krone auf. Apples eigenes Fernsehgerät wird alles vereinen. Kritiker werden erneut den hohen Anschaffungspreis und den niedrigen Mehrwert anprangern. Und doch…wird nach und nach wieder jeder Apples TV-Gerät besitzen wollen. „Must-Have“. Apple eben.

Und Mac OS X Server? Und XServe? Und Mac Pro?

Schon bemerkt? Der in Profi-Serverumgebungen beliebte XServe wurde bereits eingestampft, Mac OSX Server – vor kurzem eine stabile aber teure Serverumgebungs-Software – kann mittlerweile wie ein 08/15-Action-Game für rund 30 Euro (!) aus dem App-Store geladen werden – und Apples Mac Pro ist zwar weiterhin ein starker Rechner, wird jedoch entwicklungstechnisch eher stiefmütterlich behandelt. Von den eklatanten Schwächen der aktuellen „Server-Version“ von Mac OSX Lion ganz zu schweigen.

Um zukünftig Macs sinnvoll in Profi-Umgebungen einsetzen zu können, muss einiges geschehen. Doch derzeit scheint sich Apple lieber auf iEntertainment zu konzentrieren.

Licht am Ende des Tunnels? Fehlanzeige! Schade Apple, schade Profi-Kundschaft…

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Gino Cremer

Ich bin Geschäftsführer der auf Weblösungen spezialisierten Agentur Pixelbar aus dem belgischen Eupen. Ich habe langjährige Erfahrung mit CMS-basierten Kundenprojekten, vornehmlich auf WordPress-Basis und bin ein Webdesigner der ersten Stunde. Daneben arbeite ich auch als Dozent und Berater am WIFI Wien im Bereich Social Media und Webdesign.

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2 Kommentare

  1. Genau so ist es, ich habe ach die Schnauze voll von Geräten, die einem viel geld verschlingen, aber doch keine Innovation und kein Mehrwert an den Tag bringen.

    Apple hat den Business-Bereich total verspielt und Microsoft überlassen, der wiederum in dem Comsumer Bereich kein Fuß fassen kann.

    Was mich an Apple sehr stört ist, dass Sie ihren „Sklaven“ vorgeben, wie deren System zu arbeiten hat und was genau darauf laufen darf. Der moderne Geek-Sklave musste seine technokratische Mündigkeit an die Fa. aus Cupertino abgeben.

    Apple = keine Freheit…

    tschüssle
    aadursun

    PS: nutze iphone, ipad, imac (macbook fehlt noch)

  2. Jahre später:

    der neue MacPro steht auf meinem Tisch, Betriebssystem ohne ausschaltbare Kindersicherung, dafür jede Menge Sozialmedia-Anbindung, Spielecenter, Kartografie und iKlaut. Eigentlich benute ich nur CS5, LogicStudio und evtl. noch C-X. Ob der ganze Spielkram wohl meine Produktivität fördert? Zur Hardware: Unter den ganzen Schnittstellenkabeln darf man sich jeden Tag aufs neue zum Einschalter durchfummeln. Kaskadierte USB-Hubs führen bei dem eigentlich raketenschnellen Rechner zu Neustarts im Schneckentempo. Versagt hier jetzt Mavericks, oder die Hardware? Das eigentliche Arbeiten fühlt sich gut an – nur Schade, das ich nicht mein geliebtes 10.6.8 rauf spielen kann, das letzte System, welches noch ein wenig Ausgewogenheit vorweisen konnte.

    PS.: nutze weder iPhone, noch iPad oderanderen iSchnickschnack. Mein LC II wurde damals mit einem sauberen Betriebsystem ausgeliefert, und einem Gutschein fürHyperCard, sonst nichts.

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